Ich habe gerade mal nachgesehen...im JULY habe ich den letzten Beitrag dieser Reihe geschrieben...Oh mann...jetzt aber ran hier.
Zu meiner Verteidigung kann ich sagen, der Quilt ist schon etwas länger fertig, lediglich die Einfassung hat noch gefehlt. Und da ich so im Stress war, meine Bucket List vorzubereiten, ist das irgendwie auf der Strecke geblieben. Das war dann meine erste Näharbeit nach der Geburt von der Kleinen. Quasi eine Wiedereingliederungsarbeit. Haha
In Teil 2 der Buntstifte-Quilt-Story hatte ich ja soweit alle 12 Stifte fertig und das Zusammennähen stand an. Tatsächlich hatte ich davor ziemlich Respekt, weil ich bereits beim Probelegen den Eindruck hatte, dass die 12 Teile nicht identisch sind. Bei der Spitze der Stifte war ich eigentlich ziemlich zuversichtlich, dass die super geworden sind und das passt.
Witzigerweiße war es dann genau anders rum. Bei der Spitze hat leider überhaupt nicht hingehauen, dafür aber der Rest perfekt.
Irgendwie war in der Spitze auf einmal viel zu viel Stoff, obwohl ich echt sorgfältig zugeschnitten und genäht habe. Oh man...irgendwas ist immer. Dadurch hats mir aber auch den Rest der Decke verzerrt und ich hatte überall Wellen drin. Da hilft eigentlich nur eins: Auftrennen und nachmessen (hätte ich vielleicht von Anfang an tun sollen) und nochmal zusammen nähen. Ja genau, so seh ich aus. Also ob ich das ganze nochmal von vorne mache. Wenn diese Option also ausfällt, und das tat sie (ich bin doch nicht verrückt) dann muss das zweite Wundermittel her: Bügeln!!!
Auch nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung beim Nähen. ABER unglaublich was mit so einem kleinen heißen Eisen alles korrigieren kann. Also Bügeleisen an, heißeste Stufe, Dampf Vollgas - und beten. Naja, so ein bisschen hats was gebracht, aber trotzdem wars halt einfach zuviel Stoff. Und noch ein Problem hatte ich. Im Zentrum, wo 12 Spitzen zusammen kommen, haben sich die Stofflagen zu einem Berg aufgetürmt. Das sah natürlich auch nicht schön aus. Also mehr Dampf und Pressen! Egal wie viel Dampf ich dem Stoff gemacht habe wollte einfach nicht weiter einlaufen. Zähneknirsch. Egal, ich riskiere es und mache weiter. Kein Auftrennen, auf gar keinen Fall.
Also auf zum nächsten Schritt - das Quilt Sandwich zusammensetzten. Das hat dann mal richtig gut geklappt. Ich habe als Füll-Material diesmal Thermolam gewählt. Das ist schön fest, etwas steifer und isoliert, bzw. schützt am Boden etwas vor der Kälte. Ich habe dann hunderte Nadeln verwendet um allein das Zentrum festzustecken und das Top so in Position zu halten, dass ich keine Falten mehr habe. Das ging dann auch ganz gut - war ganz überrascht.
Und in diesem Stadium lag dann der Quilt auf meinem Bügelbrett. Und lag da und lag da und lag da... Kennt ihr das? Ihr sitzt vor einem weißen Blatt Papier und sollt was schreiben. Tja, aber wie anfangen?! Und so ging es mir hier beim Quilten auch. Wie anfangen? Bzw. wie hebe ich die Stifte am Besten hervor? Was mache ich mit den Zwischenflächen?
Letztendlich habe ich mich dazu entschlossen, mal das Quilten mit Linealen auszuprobieren und mit Echo-Linien zu arbeiten. Hab ich dann auch angefangen, im Zentrum natürlich. Und zwar habe ich eine Spirale gequiltet. Und wisst ihr was?! Verrückt - auf einmal war alles schön flach, keine Wölbung oder sonstiges. Perfekt. Irre.
Wenn man mit Linealen quiltet, brauch man einen entsprechenden Fuß damit nicht aus Versehen übers Lineal rutscht. Allerdings heißt das auch, dass dieser Fuß recht eng zum Quilt liegt. Und da ich doch einige holprige Stellen hatte, war das manchmal nicht so ohne, mit dem Fuß drüber zu kommen. Nachdem ich das Zentrum fertig hatte, habe ich die großen Flächen zwischen den Stiften dann mit Mäander und Kreisen gequiltet. Die Stifte habe ich nur um Nahtschatten gequiltet um die hervorzuheben.
Tja, und dann war er fertig. Mein Buntstifte-Quilt, von dem ich schon ewig träume. Und diesmal habe ich es mit dem Freihand Quilten auch schon viel besser hinbekommen. Es lief sehr flüssig, ich habe kaum den Faden unterbrochen und auch die Rückseite kann sich sehen lassen. Zuletzt noch die Einfassung genäht. Diesen Schritt liebe ich und mache ihn mittlerweile per Hand. Ich geniesse es, den Quilt nochmal langsam durch meine Hände gleiten zu lassen und mir vorzustellen, wie der oder die Empfänger sich drüber freuen. In diesem Fall, unsere beiden Zwerge, die nun im Wohnzimmer einen schönen Spielteppich haben anstatt im Winter auf den bloßen Fliesen zu sitzen. Ich freu mich.
Und nun, Feierabend! Und Rotwein - darf ich ja jetzt wieder :o)
Lest auch: Buntstifte-Quilt Teil 1, Buntstifte-Quilt Teil 2
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